Ehrenmitgliedschaft für den Dr. rer. nat. Werner Bröcker
Ein leidenschaftlicher Verfechter der medizinischen Bildgebung
Er war das Gesicht der DFG für Generationen forschender Radiologen: Dr. Werner Bröcker, von 1981 bis zu seiner Pensionierung vor wenigen Wochen ein führender Kopf bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, erhält auf dem diesjährigen Deutschen Röntgenkongress die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Röntgengesellschaft verliehen.
Bröcker, geboren 1948, studierte in Münster Physik und promovierte 1977 bei Professor L. Reimer am Physikalischen Institut. Sein Forschungsschwerpunkt, die Elektronenmikroskopie und ihre medizinischen Anwendungsmöglichkeiten, brachten ihn bereits in den Assistenzjahren mit der Medizinischen Physik und der Radiologie am Universitätsklinikum Münster in Berührung. Ab den frühen 80ern bekleidete er verschiedene Positionen innerhalb der DFG in Bonn-Bad Godesberg:
Seit 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent, seit 1989 als Referatsleiter bzw. Programmdirektor in der Gruppe "Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik", die vormals den Namen Apparategruppe trug. Von 2002 bis 2007 war Bröcker zusätzlich Programmdirektor in der Gruppe „Lebenswissenschaften“ und dort zuständig für die Fächer „Biomedizinische Technik und Medizinische Physik“ sowie „Radiologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie und Strahlenbiologie“. Er hat in dieser Zeit u. a. bei der Entstehung des interdisziplinären Fachkollegiums „Medizintechnik“ mitgewirkt. Seit Juli 2007 bis zu seinem Ausscheiden am 30.04.2013 war Dr. Bröcker Leiter der Gruppe "Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik" und unter anderem zuständig für den Apparateausschuss und die Kommission für IT-Infrastruktur der DFG.
Dr. Bröckers Highlight-Vortrag trägt den durchaus provokanten Titel: „Radiologie in den Universitätskliniken: Ausstattung und Anspruch“. Eine der Thesen Bröckers, der ein leidenschaftlicher Verfechter der bildgebenden Medizin ist und das Fach aus wissenschaftspolitischer Sicht wie kaum ein anderer kennt, lautet: Die Radiologie könnte deutlich mehr tun! Die niedrige Bewilligungsquote von DFG-Anträgen sei zwar mit anderen medizinischen Fächern vergleichbar und liege aktuell bei nur 20 Prozent (Gesamtbewilligungsungsquote Radiologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie), die Zahl der Anträge sei aber leider wieder zurückgegangen und könnte deutlich höher sein. Eine der Gründe sieht der Physiker in der zu gering ausgeprägten Förderung von Nachwuchswissenschaftlern in der Radiologie. Denn ein DFG-Projekt brauche einen langen Atem und könne nicht en passant neben der klinischen Tätigkeit erledigt werden, so Bröcker. Dennoch sieht Bröcker die Zukunft der Radiologie aufgrund ihrer immensen medizinischen Bedeutung positiv und hofft, nicht zusätzlich mit seinem Highlightvortrag auf die bestehende Problematiken noch einmal hinweisen zu können.
Freitag, 31.Mai 2013 9:45 – 10:45 Uhr
Radiologie in den Universitätskliniken: Ausstattung und Anspruch