Berlin, Hamburg, im Juni 2013.  „Radiologie ist Zukunft“ hat Kongresspräsident Professor Mathias Langer (Freiburg) „seinen“ Kongress betitelt. Die vier Tage des  Deutschen Röntgenkongresses haben dieses Motto eindrucksvoll bestätigt. Mit ca. 500 wissenschaftlichen Vorträgen und Posterbeiträgen sowie 300 Refresherkursen aus allen Gebieten der Radiologie präsentierte sich der Kongress als ein innovatives Forum der Medizin, das Radiologen, Naturwissenschaftler, MTRA, Studenten und Industrievertreter gleichermaßen anzog – bei wiederholt strahlend blauem Hamburger Himmel.

Trotz des ungewohnten Datums (der traditionelle Himmelfahrts-Termin war aus organisatorischen Gründen nicht möglich) erlebt der Kongress keinen gravierenden Rückgang der Teilnehmerzahlen. In den einzelnen Besuchergruppen ergab sich folgendes Bild:

• 3018 Ärzte und Medizinphysiker
• 1623 MTRA (inkl. 295 MTRA-Schüler)
• 1763 Teilnehmer aus der Industrie (125 Ausstellerfirmen auf 5.000 qm)
• 557 Studenten
• 65 akkreditierte Journalisten
• 63 Vertreter aus dem Klinik-Management

 Insgesamt zählte der Kongress 7089 Besucherinnen und Besucher. Besonders erfreulich ist das ungebrochene Interesse des medizinischen Nachwuchses. Noch einmal rund 50 Studenten mehr als im vergangenen Jahr wollten sich über die bildgebende Medizin informieren, davon knapp 200 als Stipendiaten des DRG-Patenschaftsprogramms „Die hellsten Köpfe für die Radiologie“.  Neben dem regulären Programm von Wissenschaft und Fortbildung, das selbstverständlich auch den Studierenden offenstand, konnten sich die Mediziner der Zukunft in drei Spezial-Sessions über das Fach Radiologie aus ihrer Perspektive informieren. Besonders spannend: Die Donnerstags –Session „Studieren und Arbeiten im Ausland“, in der Prof. Klaus Sartor, Nestor der Neuroradiologie in Deutschland, seinen ungewöhnlichen Werdegang in Deutschland und Amerika skizzierte.

Ganz im Sinne des zukunftsgewandten Mottos des Kongresses fanden mit großem Erfolg auch zwei internationale Sitzungen statt: „KLR meets Asia I & II“, ein Gemeinschaftsprojekt der Konferenz der Lehrstuhlinhaber für Radiologie e.V. mit führenden Köpfen der onkologischen Bildgebung aus China, Japan und Südkorea. Zum Erfolg dieser Sitzung passt ein jüngst in Seoul unterzeichnetes Memorandum of Understanding zwischen der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. und der Korean Society of Radiology: Beide Fachgesellschaften verständigten sich auf einen intensiveren Austausch ihrer Experten auf Kongressen.

Unbestrittenes Highlight des Kongresses stellte die Röntgenvorlesung des in Amerika, an der Medical University of South Carolina, lehrenden Österreichers Joseph Schoepf dar, der interessante Einblicke in die Strahlenschutzdiskussion um die Herz-CT in den Vereinigten Staaten brachte. Ein Mitschnitt seines Vortrags liegt zum Abruf auf der DRG-Seite bereit:

http://www.2013.roentgenkongress.de/seite/968/roentgenvorlesung-schoepf

Von den zahlreichen Preisen und Ehrungen, die auf dem 94 Deutschen Röntgenkongress verliehen wurden, sei auf zwei Preisinitiativen besonders hingewiesen. Zum einen der Young Investigator Award der Arbeitsgemeinschaft Methodik und Forschung (AGMF), mit dem diesjährig die drei Newcomer Dr. Fabian Bamberg, Dr. Mike Notohamiprodjo und Dr. Julius Renne ausgezeichnet wurden, zum anderen der Alfred-Breit-Preis, der nach testamentarischer Verfügung seines Namensgebers und Stifters Prof. Dr. med. Alfred Breit (gest. 2011) für  Arbeiten vergeben wird, die in besonderer Weise dem Fortschritt auf dem Gebiet der Krebsmedizin dienen. Preisträger ist in diesem Jahr der Bonner Lehrstuhlinhaber für Radiologie, Prof. Dr. Hans Heinz Schild.

 Im kommenden Jahr wird der Deutsche Röntgenkongress erneut in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Radiologie ausgerichtet. Motto des von Prof. Dr. Stefan Diederich (Düsseldorf) und Prof. Dr. Johannes Lammer (Wien) ausgerichteten Kongresses: Radiologie ist Diagnose und Therapie (28.-31. Mai 2014). Schon jetzt ergeht herzliche Einladung!